Besuch aus dem Süden?
Weil es noch keine Straßen gab, war es in der Steinzeit schwierig zu reisen. Die meisten Menschen lebten ihr ganzes Leben in der Nähe des Ortes, in dem sie geboren worden waren.
Wir wissen aber trotzdem, dass die Menschen in Hamburg schon vor 6500 Jahren Kontakt zu weit entfernten Gegenden hatten. Denn in Hamburg ist zum Beispiel ein Gefäß gefunden worden, das über 500 Kilometer entfernt hergestellt worden ist: ein Rössener Becher. Typisch für solche Becher sind der runde Boden und viele Verzierungen mit Dreiecken, Vierecken und Zickzack-Bändern.
Heute müssten wir für diese Strecke einen halben Tag Auto fahren. Die Menschen dort waren damals schon Bauern. Die in Hamburg waren noch Jäger und Sammler. Die Menschen hatten also eine völlig unterschiedliche Lebensweise. Trotzdem haben sie Kontakt zueinander gehabt. Vielleicht haben sie Gegenstände miteinander getauscht. In Hamburg sind übrigens auch Äxte gefunden worden, die geschliffen waren und ein gebohrtes Loch hatten. Die Jäger und Sammler bei uns konnten diese Äxte noch nicht selber herstellen. Sie wurden auch von Bauern im Süden hergestellt und in unsere Gegend gebracht.
Alter: 4500 - 4200 v. Chr. Mittelsteinzeit - Jungsteinzeit
Mittelsteinzeit:
Mit dem Beginn der Nacheiszeit setzt in Norddeutschland die Phase der Mittleren Steinzeit ein, die den Übergang von der Alt- zur Jungsteinzeit kennzeichnet. In den nacheiszeitlichen Wäldern standen den Menschen nun Rotwild und Wildschweine, an Meeres- und Binnenseeküsten auch Muscheln, Fische und Wasservögel als Hauptquelle für tierisches Eiweiß zur Verfügung. Eine besonders wichtige Rolle in der Ernährung der mittelsteinzeitlichen Waldjäger spielten aber die Pflanzen. Haselnüsse, Wildgemüse, Kräuter und Früchte wurden in großem Umfang gesammelt.
Jungsteinzeit
In der Jungsteinzeit begannen die Menschen erstmals, ihre Umwelt aktiv zu gestalten und zu verändern: Sesshaftigkeit war eine der wesentlichen Voraussetzungen für den zivilisatorischen Fortschritt. Die Bauern rodeten Wälder für ihre Siedlungen, Äcker und für die Viehhaltung. Ihre Höfe errichteten sie aus Holzpfosten, Flechtwerk und Lehm. Als Haus- bzw. Nutztiere sind Rind, Schwein, Ziege und Schaf nachgewiesen. Der Speiseplan der Menschen wurde nun bereichert durch Getreidearten wie Weizen und Gerste, die auf den Ackerflächen angebaut wurden.
Material: Keramik
Wo gefunden? HH-Boberg