Gründe, die Heimat zu verlassen, gibt es viele. Neugier, Abenteuerlust und das Streben nach wirtschaftlichem Erfolg sind positive Anreize, negative Ursachen sind etwa die Flucht vor Krieg, Unterdrückung oder Hungersnöten.
Im späten Mittelalter flohen viele Bauern vor der Knechtung durch die adligen Grundeigentümer und suchten in den Städten ihre persönliche Freiheit. Dort gab es auch Arbeit für viele Menschen.
Hamburg profitierte auf besondere Weise von solchen Neuankömmlingen. Niederländische Händler, die dem in der Heimat tobenden Unabhängigkeitskrieg entflohen, oder Juden aus Portugal, die wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, siedelten sich hier seit dem 16. Jahrhundert an. Sie führten ihre Geschäfte von der neuen Heimat aus fort und förderten dadurch in besonderem Maße den Hamburger Fernhandel. Die Entwicklung Hamburgs zur Welthandelsstadt begann im Mittelalter, als sich Hamburg der Hanse anschloss, einem Bündnis norddeutscher Kaufleute und Städte.