Die rasante Industrialisierung in der ersten Hälfte des 20. Jahr-hunderts führte zu enormem Bevölkerungswachstum in den Städten, was eine deutliche Erweiterung des kulturellen Angebots nach sich zog. Es entstanden zahlreiche Schulen, Museen und prachtvolle Theatergebäude. In ehemaligen Industriezentren führte der wirtschafliche Wandel in den 1950er und 1960er Jahren zu Bevölkerungsrückgang und damit schwindenden Publikumszahlen bei kulturellen Veranstaltungen. Dazu kam eine Veränderung im Freizeitverhalten der Menschen: Die zunehmende Verbreitung des Fernsehens ab den 1950er Jahren und später ab den 1980er Jahren des Heimkinos ließen die Bedeutung des Theaters und des Kinos kontinuierlich sinken.
Viele ältere Theater und Kinos befanden sich in großen, aufwändig gestalteten Gebäuden, deren Instandhaltungskosten oft die Einnahmen überstiegen, was nicht selten zu ihrer Aufgabe und schließlich zu ihrem Verfall führte.