1991 entdeckte der Sammler Günter Rumer beim Kiesabbau in Billwerder eine Geschossspitze, die er dem Museum schenkte. Sie wurde aus dem Knochenspan eines größeren Säugetieres, vermutlich eines Pferdes oder Elches, angefertigt. Als Speerspitzen verwendeten die Jäger der eiszeitlichen Hamburger Kultur solche Knochenspitzen bei der Rentierjagd. Die Spitze aus Billwerder ist der bisher älteste Nachweis einer Fernwaffe in Norddeutschland.
Alter: um 13.000 v. Chr. Altsteinzeit
Altsteinzeit: Noch bevor die Temperaturen zum Ende der letzten Eiszeit merklich anstiegen, durchstreiften die ersten Rentierjäger die Norddeutsche Tiefebene. Die offene Steppenlandschaft dieser Zeit bot ein reiches Angebot an jagdbarem Wild, darunter Rentiere und andere Steppentiere wie beispielsweise das Wildpferd. Als wichtige Jagdwaffe diente die Speerschleuder, die dem Speer mit der vom Werfer eingesetzten Hebelkraft eine höhere Reichweite und Durchschlagskraft verlieh. Mit einer Klimaerwärmung und dem Verschwinden des Rentiers aus Mittel- und Westeuropa endete vor 10.000 Jahren der jüngste Abschnitt der Altsteinzeit.
Material: Tierknochen
Fundort: HH-Billwerder