Was Ende der 1970er Jahre als Hobby einiger Weniger begann, ist heute durch Fernsehsendungen, Bücher und Social-Media einem breiten Publikum bekannt. Die Suche nach verlassenen Orten erfordert jedoch viel Recherchearbeit in Zeitungen, Suchmaschinen oder sogar Satellitenaufnahmen.
Der Reiz, einen unberührten Ort zu entdecken und zu fotografie-ren, treibt viele in der Szene an. Anderen geht es eher um das ästhetische Zusammenspiel von Architektur, Verfall und Streetart.
Hierfür sind die ehemaligen Lungenheilstätten in Beelitz, südlich von Berlin, ein gutes Beispiel: Kaum ein Fan verlassener Orte lässt sie aus und jedes Detail ist umfassend fotografiert. Trotzdem soll jede Aufnahme möglichst so aussehen, als habe man selbst das Objekt gerade erst entdeckt. Die stimmungsvolle Kulisse, die überwucherten Räume und Reste des Mobiliars bieten unzählige Möglichkeiten für Fotografien. Unter den Hashtags #beelitz und #lostplacesgermany findet man zehntausende Bilder des baufälligen Sanatoriums.
Aufgesucht und dokumentiert werden ganz unterschiedliche Orte: Ehemalige medizinische Einrichtungen, militärische Anlagen wie Bunker, Radar- und Grenzstationen, aber auch stillgelegte Autobahnabschnitte oder Bahnstrecken, Brücken, Tunnel und nicht zuletzt verlassene Wohngebäude wie Villen, Gutshäuser, Bauernhöfe oder Hotels.