Lost Places sind verlassene Orte wie Fabriken, Krankenhäuser, Wohnhäuser oder andere Gebäude, die ihre ursprüngliche Funktion verloren haben und seither vernachlässigt oder vergessen worden sind.
Die Faszination hierfür liegt im Verfall, in der Stille und in der Rückeroberung durch die Natur. Gleichzeitig geben sie Einblicke in die Vergangenheit, da sie oft Zeugen historischer Ereignisse und gesellschaftlicher Veränderungen sind. Das Zusammentreffen von Vergangenheit und Gegenwart verleiht Lost Places eine besondere Aura, die immer mehr Menschen anzieht. Sie nennen sich „Urban Explorer“ oder auch „Urbexer“ und erforschen diese Orte, um die Geschichten der verlassenen Orte zu erleben und fotografisch festzuhalten. Das Interesse an diesen Orten ist in den letzten Jahren geradezu explodiert, wie die Zahlen der Google-Suchanfragen und auch die Hashtags wie #verlasseneorte, #urbex oder #abandoned in den sozialen Medien zeigen.
Das Fotografieren von Lost Places fängt die Schönheit des Verfalls ein und dokumentiert die Ästhetik des Verlassenen. Der Reiz liegt nicht nur in der visuellen Erfahrung, sondern auch in der Fantasie, die angeregt wird: Wer hat diese Räume früher betreten? Was geschah hier einst? Warum wurde der Ort verlassen? Diese Fragen geben der Begeisterung für Lost Places eine erzählerische Dimension, die weit über die reine Neugier hinausgeht.